GAB ES EINEN AUSSCHLAGGEBENDEN PUNKT, AN DEM SIE SICH FÜR DIE ZUSAMMENARBEIT MIT FRAU LÜHRMANN ENTSCHIEDEN HABEN UND WAS MACHT IHRE HERANGEHENSWEISE BESONDERS?
CHRISTIAN SCHÜTTE: Der ausschlaggebende Punkt war für mich ihre einzigartige Herangehensweise an unsere Herausforderungen. Bevor ich Unternehmer wurde, war ich im Investmentbanking und 10 Jahre lang bei Private Equity Fonds tätig. Dort haben wir viel mit Beratern zusammengearbeitet – sowohl mit klassischen, großen Strategieberatungen als auch mit kleineren Partnern. Wenn wir operative Dinge in Unternehmen verändern wollten, führte der Ansatz fast immer über die Prozessseite. Frau Lührmann hingegen geht über das, was in den meisten Fällen Unternehmen ausmacht, die Menschen. Ihr Ansatz ist, von den Menschen herauszufinden, was man ändern kann. Sie geht auf die Mitarbeitenden ein, um herauszufinden, was sie bewegt, wo es hakt oder an welchen Stellen etwas nach vorne bewegt werden kann. Und das einfach gesagt vom Azubi bis zum CEO. Sie schafft es in ihren Gesprächen, sehr viel „herauszukitzeln“ und diese Informatio- nen auch in Handlungsmaximen zu übersetzen.
WIE GESTALTETE SICH DAS PROJEKT UND WIE LANGE WAR DIE ZUSAMMENARBEIT MIT LENA LÜHRMANN UND VISIONSALIVE BZW. HÄLT DIESE NOCH AN?
CHRISTIAN SCHÜTTE: Die Zusammenarbeit war spannend, denn bereits zu Beginn erläuterte Lena Lührmann ihr Ziel: Wir sollten in der Lage sein, so schnell wie möglich alles selbst zu machen. Es ging ihr nicht darum, ein Folgeprojekt nach dem anderen zu generieren, sondern darum, dass wir möglichst schnell, allein weiterlaufen lernen. Und das hat sie auch geschafft. Wir hatten zunächst ein erstes Projekt, an dem wir etwa fünf Tage gearbeitet haben. Daraus sind Handlungsvorschläge entstanden, von denen wir einen Großteil selbst umsetzen konnten. Gerade befinden wir uns in dieser Umsetzungsphase. In einem weiteren Teilprojekt, welches ungefähr nochmal separat zwei Monate in Anspruch nahm, galt es vor allem mit dem Management zu arbeiten. Es brachte mich immer wieder zum Staunen, wie Lena Lührmann an die Sache heranging – es war wirklich komplett anders, als ich es bisher kannte und in sich absolut sinnig. Sie sprach mit den Menschen, hinterfragte an welcher Stelle verbessert werden kann und versuchte nicht, unserem Unternehmen ein gängiges Best Practice Modell überzustülpen. Es beeindruckte mich, wie sie es schaffte, die Menschen für sich zu gewinnen und wie sich diese ihr gegenüber geöffnet haben. Das ist einmalig und ich glaube, das funktioniert in gleichem Maße bei großen Unternehmen, CEOs, Vorständen oder Geschäftsführern wie auch mit Menschen in der Produktion.